Freitag, 27. August 2010

Blogozesentreff im "Rustico" beim Forum

Ich habe mit dem Hotel Esperanto telefoniert, zum Mittagessen gibt es keine Tischreservierungsmöglichkeiten, das ist bei 1000 erwarteten Gästen nicht möglich.

Ich habe daher für Samstag 14:00 Uhr einen Tisch im "Rustico", einem kleinen Restaurant ebenfalls im Kongreßzentrum, für 6 bis 8 Personen bestellt. Dort kann man zwar auch essen aber ebenso auch nur was trinken.

Wer kommen mag kommt.

Montag, 23. August 2010

Warum können Konvertiten nicht einfach nur glauben?

fragt mich Ginevra hier. Das finde ich eine berechtigte Frage. In der Tat bin ich in die katholische Kirche gekommen und wollte "einfach nur glauben". Ich habe mich gefreut nach diesem ganzen Rumgerenne und Getriebensein bei Jesus Christus auszuruhen. Denn ja, es war auch spannend, aber ich habe in meinem Leben durch diese ständigen Wechsel jede Menge Menschen verloren, die mir lieb waren und bin eigentlich nirgends zu Hause gewesen.
Das habe ich also auch in der katholischen Kirche gesucht, die Gemeinschaft der Heiligen mit denen man vielleicht zusammen noch ein bißchen heiliger werden kann und mit denen zusammen man vor allem beten kann. Was mich dann als erstes regelrecht schockiert hat war, daß Gebet außerhalb des Gottesdienstes so gut wie nicht vorkam und darin auch öfter nicht. Es gab da einen Kindergottesdienst, der mir in bleibender Erinnerung blieb: Der Pfarrer packte eine Erste-Hilfe-Kiste aus, in der vom Tempotaschentuch bis zum Teebeutel alles mögliche drin war. Er packte immer weiter aus - die Gemeinde wurde schon unruhig - und ich dachte immer: Jetzt wird er aber sagen, daß ein Gebet hilft. Das tat er aber nicht. In diesen ganzen Kindergottesdiensten bekam ich den Eindruck, daß man Kindern Gott und seinen Sohn Jesus Christus eigentlich nicht zumuten will. Später habe ich dann die Kindergottesdienste weiträumig umgangen. Und in den Predigten für Erwachsene gab es auch so gut wie keine Katechese. An was sollte ich denn glauben? Zunächst muß einem der Katechismus halt auch mal erklärt werden, wenn man ihn nicht mit der Muttermilch eingesogen hat.

Sonntag, 22. August 2010

Blozese-Treffen beim Forum deutscher Katholiken






Wir haben gerade mit Pater Recktenwald gesprochen. Er ist am Samstag beim Forum von 11:00 Uhr bis 12:00 Uhr im Beichtstuhl und könnte danach oder am frühen Nachmittag, das wäre von 14:00 Uhr bis 15:00 Uhr zu einem Blogozesentreffen kommen. Um 12:30 Uhr bis 14:00 Uhr ist Mittagessen. Wir können uns auch da treffen.
Wer kann und will denn kommen?
Wer möchte lieber zum Mittagessen ein Treffen um 12:30 Uhr, wer lieber um 14:00 Uhr?

Samstag, 21. August 2010

One-man oder One-God-Show?

DVD "Die Messe" Ausschnitte from Fr. Johannes M Schwarz on Vimeo.


Habe gerade donjojohannes entdeckt. Auf seiner website war ein Film zum Thema: Wie bekommt man die Kirche voll? Der hats mir im Zusammenhang mit den Diskussionen über One-Man-Shows und One-God-Shows angetan.

Ansonsten jede Menge Spaß mit Ernst bei donjojohannes. Klickt Euch durch.

Montag, 16. August 2010

Feminismus und Haare

Ich schreibe mal ein paar Posts über Feminismus und Frauenbefreiung und beziehe mich zunächst auf Kommentare aus dem Blog Mater amata von Johannes d.Ä. über Ministrantinnen und zwar auf etwas, was Frauen interessiert :)))) nämlich Frisuren.

Ich stimme Gregor zu, daß eine bestimmte Art sich darzustellen auch eine bestimmte politische Haltung signalisiert. Kurze Haare und Pixifrisur: Oberfeministin, die alles tun will was Männer tun, von Frauen aber nicht viel hält, es sei denn diese verhalten sich männlich. Wieso sie von Frauen nicht viel hält obwohl sie ja gerade die Frauenbefreiung auf ihre Fahnen geschrieben hat?

Nun, von was hat der Feminismus denn die Frauen befreit? Zuallererst ja mal von ihren Kindern: "Mein Bauch gehört mir!" Okay, unsere Fähigkeit Mutter zu werden ist ja nun ohne Frage eine spezifisch weibliche Fähigkeit. Frauen haben das aber jetzt bleiben zu lassen und statt dessen die "weit bedeutenderen" männlichen Dinge zu tun wie Karriere machen und Geld verdienen. Und eine solch grundlegende natürliche Fähigkeit wie die Fähigkeit Mutter zu werden zu verleugnen, zu diskriminieren und für wertlos zu erklären ist nicht frauenfeindlich? Und wenn das tausendmal aus dem Mund von Frauen kommt so ist es dennoch frauenfeindlich, es äußert sich darin ein beispielloser Selbsthaß und ein ebenso furchtbarer (und mörderischer) Mangel an Selbstwertschätzung.

Diesen Haß auf alles was weiblich ist sieht man an allen Ecken und Enden. Mütterlichkeit wird diskriminiert indem Berufe diskriminiert werden, in denen Frauen seit Jahrtausenden gearbeitet haben und die sie gerne machen, weil sie ihrer Fähigkeit zu mütterlicher Fürsorge entsprechen. Diese Berufe fallen jetzt unter das Verdikt, sie seien "dienende" Berufe, Frauen haben ja aber nicht mehr zu dienen sondern sollen jetzt herrschen. Zu diesen Berufen gehört die Krankenpflege, die Kinderbetreuung und auch das Lehren der Kleinen. Alle 3 Berufe werden auch heute von Frauen mehrheitlich ausgeübt, nur werden die Frauen, die das tun gleichzeitig "ermutigt" doch bitteschön andere Berufe auszuüben, wofür es dann die "Girls Days" gibt, wo den Mädchen im Ergebnis beigebogen wird, daß das was sie gerne tun - schon wieder - nichts wert ist.

Was Frauen davon haben, daß sie jetzt alles können sollen/wollen ist mir irgendwann aufgefallen als ich feststellte, daß ich wenn ich alles kann auch alles machen muß und nur noch am Rennen war: Kochen, Kinder betreuen, arbeiten gehen, Freie Schule gründen, politisch aktiv sein, Meditationszentrum gründen, eigenes Gemüse anbauen, putzen, renovieren, die Elektrik anschließen bis zu "Wo soll das Klavier hin?" Und selbst wenn ich vielleicht da besonders viel auf einmal gemacht habe, so sieht es so viel anders bei anderen Frauen, die Kinder haben auch nicht aus.

Und das Größte dabei ist noch, daß wir jetzt unsere Mütterlichkeit auch noch weiter verleugnen sollen indem wir Kinder gebären und sie dann schnellstmöglich beim Staat abliefern, weil man uns die Zeit nicht gönnt sie zu lieben und zu umsorgen wenn sie uns brauchen. Denn auch dieser Wunsch ist ja wieder nicht emanzipiert, außerdem braucht der Arbeitsmarkt die Frauen, damit wir die Rentner versorgen, die durch die vielen Mein-Bauch-gehört mir-abgetriebenen Kinder nicht mehr versorgt werden können.

Sind wir also wirklich freier geworden? Man hat unsere traditionellen Berufe als wertlos erklärt, wir müssen unsere Kinder abtreiben - denn der Comic, den Alipius gepostet hat ist durchaus realistisch - und wir müssen uns zu Gebärmaschinen degradieren lassen, die ein Kind austragen um es dann immer früher und möglichst sofort beim Staat abzugeben.

Das soll unsere Befreiung sein? Wir sind mehr denn je von unserer Selbstbestimmung befreit worden und sollen einer Ideologie gehorchen, die immer mehr staatliche Mittel erfindet, um uns dazu zu zwingen genau das zu tun, was diese Ideologie von uns fordert.

Deutschland ist nicht umsonst an letzter Stelle in der EU was die Geburtenrate betrifft. Welche Frau will sich diese Bedingungen denn noch antun?

Und da ich mit Frisuren begonnen habe schließe ich auch mit Frisuren. Ich und etliche andere Konvertitinnen ließen sich plötzlich unabhängig voneinander die Haare wieder wachsen. Wo Mutter Maria so wichtig ist durften auch wir wieder weiblich sein.

Und da das ja immer gesagt werden muß:
Nein ich will Frauen nicht "zurück an den Herd" schicken (da steht schon mein Ehemann).

Aber laßt uns mit eurem Geschwätz von Freiheit in Ruhe wenn Ihr uns gleichzeitig keine Wahl mehr laßt!






Sonntag, 15. August 2010

Maria, Hilfe der Christen

Zu Maria Himmelfahrt habe ich eine Katechese über die seit dem Ende des neunzehnten Jahrhunderts auftretenden Marienerscheinungen gefunden, die sich im Gegensatz zu früheren Erscheinungen an die ganze Welt richten. Bitte hier klicken.

In einer Vision, die auf dieser sehr sorgsam gestalteten Website berichtet wird, verstand Papst Leo XIII, daß wenn der Satan 75 bis 100 Jahre Zeit bekäme um zu versuchen die Kirche zu zerstören diese jedoch Hilfe bekäme. Das werden dann wohl die vielen Erscheinungen von Maria sein.

Und schließlich habe ich noch eine Meldung gefunden, daß Papa Benedikt daran denkt wieder mehr Exorzisten zu bestellen. hier

Ich hoffe er tut es.

Donnerstag, 12. August 2010

Der schmale Grat

Lebensgeschichtlich notwendigerweise befasse ich mich schon seit einiger Zeit mit dem Unterschied zwischen Magie und Glaube. Es kommt mir manchmal vor wie der schmale Weg, der in den Himmel führt und der breite, der in die Hölle führt. Der breite sieht erst mal schön aus, denn Du merkst es gar nicht so schnell wenn du auf dem falschen Weg bist.

So fiel mir auf, daß ich selbst Sakramentalien als magische Mittel benutzt habe und zwar kürzlich und nicht in meiner schamanischen Zeit (eine solche Vermischung habe ich nie betrieben). Nach einem Kommentar zu einem meiner Posts stellte ich fest, daß es nicht ausreicht, wenn ich mich mit Weihwasser, Wunderbaren Medaillen etc. verteidige, denn auch wenn sie gesegnet sind kommt es vor allem darauf an, daß ich mein Vertrauen auf Gott setze. Tue ich das nicht "funktioniert" es nicht, das heißt ich werde dann die Anfechtungen nicht los.

Und das meine ich mit dem schmalen Grat. Ich bin mir oftmals nicht bewußt, daß ich noch immer alles selbst "in die Hände (manus)" nehmen, manipulieren, will, anstatt es Gott anzuvertrauen. Magie ist immer Selbermachenwollen - Manipulation mit verschiedensten Mitteln (und das können eben auch geweihte Dinge sein) - weil man nicht auf Gott vertraut, daß er nur das für uns zuläßt und an uns heranläßt was nach seinem Willen und höheren Wissen gut für uns ist. Und das kann auch ein übelwollender Geist sein, der uns dadurch zum Beispiel in diesem Fall unseren Mangel an Gottvertrauen zeigt.

Interessant war in diesem Zusammenhang die große Rosenkranzausstellung Zeitinseln-Ankerperlen aus der Schweiz, die es in Buchform noch gibt. Es gab da auch so etwas wie "Mischrosenkränze", also solche, die aus magischen Gründen zum Beispiel aus Schlangenknochen hergestellt waren.

Mittwoch, 11. August 2010

Was ist eigentlich los?

??? Alipius postet einen Disclaimer, verschiedene andere sagen es müsse ja niemand ihren Blog lesen, sie stünden aber treu zur Kirche, Gespräche am Jakobsbrunnen hat gleich ganz dicht gemacht unter dem Motto "Sie sind nicht eingeladen". Gab es durch die größere Öffentlichkeit durch Alipius´ Plakate vermehrt Angriffe?

Bitte klärt mich auf, gerne auch per mail, ich mag es überhaupt nicht wenn ich mal wieder nicht durchblicke was eigentlich abgeht. Ich habe die Blogozese schätzen gelernt und verzichte nicht gerne auf diese Art der Öffentlichkeit.


Dienstag, 10. August 2010

Alipius Plakate


finde ich einfach super. Es gab nun verschiedene Kommentare, die meinten, es sei nicht nett die Herrschaften auf den Plakaten so durch den Kakao zu ziehen. Ich finde schon daß man darüber nachdenken darf, ob das mit der Nächstenliebe vereinbar ist, komme aber zu dem Ergebnis, daß Nächstenliebe nicht heißen kann, daß man anderen alles durchgehen läßt. Die Damen und Herren, die Alipius auf seinen Plakaten karikiert hacken seit Jahrzehnten lautstark auf der katholischen Kirche herum.

Ich nehme mir mal das GAL-Plakat vor, da der Feminismus zu meinen Spezialitäten gehört.

Es ist doch nur richtig die, die den Feminimus unbedingt in die Kirche bringen wollen mal darauf hinzuweisen wie das denn aussehen könnte. Schließlich ist es ja das, was Frauenbewegte immer wieder betonen. Sie wollen das, was Männer haben und das ist angeblich vor allem Macht. Logischerweise will dann natürlich eine Feministin "Mamst" werden. Das klingt albern? Vielleicht ist aber ja gar nicht die Karikatur albern sondern sie zeigt auf, daß der Wunsch albern ist? Ebenso ist es ja offensichtlich nicht so, daß Frauen einen besseren Geschmack beweisen, wenn sie liturgische Kleidung tragen, was man zum Beispiel an anglikanischen Priesterinnengewändern sehen kann.

Frau Uta Ranke-Heinemann sollte, genau wie die anderen Damen und Herren, nach Jahren, in denen sie sich regelmäßig für die antikatholische Propaganda von linker bis liberaler Presse einspannen lassen, eine Retourkutsche in Form einer Karikatur ja wohl akzeptieren können.

Instituionalisierte Vetterleswirtschaft


Ich habe bisher gezögert bei "Das ZdK vertritt mich nicht" zu unterschreiben. Ich muß erst noch was dazu loswerden:

Johannes von Mater Amata hat sich mal mit den Strukturen des ZdK und wie es dazu kommt auseinandergesetzt. Ich hoffe er schreibt noch mal Genaueres darüber. Ich gebe mal eine Kurzzusammenfassung:

Es beginnt auf der untersten Ebene in den Pfarrgemeinderäten. Wer sich jemals gewundert hat, daß abgewählte Leute, die schon immer im Pfarrgemeinderat saßen auch nach der Abwahl wieder drin saßen dem sei gesagt, daß es da das Prinzip gibt, daß man Leute "kooptieren" kann. Ganz gleich also was das gemeine Kirchenvolk dazu gesagt hat, man wählt sie eben einfach wieder rein.

Dieses Prinzip gilt nun für jede weitere Ebene, wobei in den höheren Ebenen noch dazu kommt, daß die Verantwortlichen für verschiedene Institutionen und Arbeitskreise dort jeweils eine Stimme haben. Sind sie in mehreren solcher Gremien, was häufig vorkommt, so hat eine Person auf diese Weise nicht eine Stimme sondern zum Beispiel 3 bis 4. Bedenkt man dann noch, daß das ZdK zum Beispiel auch noch bekannte Persönlichkeiten und Politiker, die ihnen gerade in den Kram passen kooptieren kann, kann man sich zwar kaum noch ausrechnen, wieviel demokratisch Gewähltes ganz oben noch übrig bleibt, es ist aber auf jeden Fall äußerst gering. Damit stellt sich ganz unabhängig davon ob ich mit dem, was Herr Glück so von sich gibt einverstanden bin die Frage, wen das ZdK denn noch vertritt außer sich selbst.

Ich weiß nicht wer sich dieses innerkirchliche Konstrukt ausgedacht hat, das Ergebnis ist jedenfalls, daß man nach Belieben seinen Leuten Pöstchen zuschieben kann, weshalb wir die Herrschaften auch nicht so schnell loswerden. Es sei denn es legt endlich mal einer Hand an diese institutionalisierte Vetterleswirtschaft und organisiert das Ganze anders.

So jetzt bin ichs los und kann in Ruhe unterschreiben:

Sonntag, 8. August 2010

Katechese

Ich wurde heute gefragt ob es für mich überhaupt keine Katechese gegeben habe. Das stimmt so nicht. Ich vereinbarte mit dem Pfarrer damals, daß ich den großen Katechismus durcharbeiten wolle und hatte ca. 4 Treffen mit ihm. Das hat er gut gemacht. Ich bekam dann, nachdem ich öfter an Gottesdiensten teilnahm, einen großen Hunger nach der Eucharistie und bat ihn ob ich nicht aufgenommen werden könne ohne den ganzen Katechismus durchgearbeitet zu haben, da ich ja auch noch danach lernen könne. Mittlerweile war mir klar, daß es da ein ganzes Universum zu lernen gab und ich freute mich darauf.

Ich bereute bald, nicht mehr Termine mit ihm gemacht zu haben, denn danach gab es nichts mehr. Keine Katechese in der Predigt und vor dem sogenannten Glaubenskurs, der in dieser Gemeinde angeboten wurde war ich schon von mehreren Konvertiten gewarnt worden. Ich ging dann doch einmal hin um mir selbst eine Meinung zu bilden und er entpuppte sich für mich eher als "Unglaubenskurs". Er befaßte sich in der Weihnachtszeit mit der Frage ob Christus wann und wo oder vielleicht auch nicht geboren wurde, also die "moderne Theologie" des letzten Jahrhunderts. Wieso soll mir so etwas nützen, wenn ich wissen will warum die katholische Kirche glaubt was sie glaubt?

Wir waren mittlerweile mehrere Konvertiten, die ähnliche Erfahrungen gemacht hatten und überlegten, entsprechend der in den U.S.A angeboteten RCIA-Kurse auch selbst Kurse anzubieten. Dort werden diese Kurse von Konvertiten für Konvertiten gehalten, schließlich kennen die sich am besten darüber aus, welche Fragen Konvertiten denn so haben. Wir fühlten uns dafür aber nicht genügend ausgebildet und machten auf Empfehlung mit einem sehr lieben Diakon erst noch einen Glaubenskurs. Es braucht dazu aber auch ein Konzept und bis dahin sind wir nicht mehr gekommen. Im Augenblick ruht das Projekt.

Samstag, 7. August 2010

Wir bleiben lieber unter uns.

Das ist der Eindruck, den wir als erstes von der katholischen Kirche bekommen haben. Heute ist in der FAZ ein Artikel mit dem Titel: Im Land der Mutlosen. Sehr lesenswert beschreibt er unter anderem die Erfahrungen eines Priesters aus Kamerun, der seit 2 Jahren kranke oder urlaubende Pfarrer in Deutschland vertritt. Der Artikel gibt ziemlich genau das wieder was uns auch bei unser Konversion begegnet ist. Ich zitiere:

"In Deutschland habe er oft das Gefühl, die Gemeinde wolle im Stil einer Sonntagskirche unter sich bleiben, sagt Pater Andrew Ngah. Wir hier, da draußen die Welt. Katholische Eliten in der Diaspora, die geheimbündlerische Züge an den Tag legen. Er erzählt von einem jungen Mann, der aus beruflichen Gründen von München nach Offenbach gezogen sei, dort regelmäßig die Messe besuchte, aber monatelang von niemandem angesprochen wurde. Eine solche Haltung sei nicht katholisch, katholisch meine universal: "Man muß es einfach so machen wie die internationalen Gemeinden, die im Gottesdienst fragen: Wer ist heute neu hier? So etwas wie ´Die deutsche Kirche´gibt es nicht."

Und Bischof Tebartz-van Elst erklärt dazu:

"´Die katholische Kirche ist universale Weltkirche, die sich in Ortskirchen darstellt. Evangelischerseits gibt es das Verständnis einer Landeskirche mit starkem Ortsbezug.´ Heißt für die Katholiken: Der Ort darf sich nicht selbst genügen. Das tut er aber oft genug, häufig den Priester eingeschlossen. Da wird die sonntägliche Predigt genutzt, um die eigenen Glaubenszweifel zu thematisieren - anstatt das Evangelium zu deuten. Und wie aufgeweicht und nachlässig mit der Liturgie umgegangen wird: Da wird keine Brücke gebaut für die nachwachsenden Generationen, die gar nicht wissen, was da geschieht, weil es ihnen niemand erklärt."

Nun, nicht nur für die nachwachsenden Generationen wird keine Brücke gebaut, sondern auch nicht für die Konvertiten. Du sitzt da als Neuer in der Messe, wenn Du Glück hast lächelt Dich mal einer an, aber es erklärt Dir über Monate keiner warum man wann aufsteht, sich bekreuzigt, niederkniet und schon gar nicht was der Priester da vorne eigentlich macht, und das Evangelium wird auch nicht gedeutet.

Ich habe dann oft erst mal dagesessen und gar nichts mehr gemacht. Unserer jüngeren neugierigen Tochter ging das in einer tridentinischen Messe in Berlin genauso, was noch zusätzlich dazu führte, daß eine alte Dame neben ihr die ganze Zeit über sie schimpfte, daß sie nicht mitmachte. Ein Super-GAU wenn man als Eltern seine Kinder dem Glauben näher bringen will.

Wir haben uns um Einführung in unseren Glauben selbst bemüht und irgendwann gab es dann auch zentral in unserer Stadt eine sogenannte Katechese. Locker, locker, wie man das heute so macht und ich war nicht da, weil man uns sagte das sei nichts für uns. Nachträglich weiß ich auch warum. Die Nachkonziliaren wollen keine Konvertiten, die katholisch wollen. Sie wollen sich ihre Gläubigen lieber selber "backen" und sie gleich auf ihren nachkonziliaren Kurs einstimmen. Ich hörte später von einer jungen Frau, die an einem dieser Kurse teilgenommen hatte, daß sie über Basics nicht Bescheid wußte und als wir sie fragten, ob sie denn nicht den kleinen Katechismus habe, da stehe doch alles drin, verneinte sie das. Niemand hatte ihr davon etwas gesagt.

Ich schaute mich in den verschiedenen Gruppen der Gemeinde damals um auf der Suche nach Unterweisung und auch Anschluß. Als erstes geriet ich in eine sogenannte "Spätschicht". Diese fand in einem Raum statt, in dem eine sehr schöne Madonna an der Kopfseite stand. Offensichtlich absichtlich setzte man sich aber im Kreis, kehrte ihr den Rücken und stellte ein paar Kerzen und Räucherwerk in die Mitte des Kreises und seitwärts auf eine Bank. Die folgende Meditation ist mir nicht im Gedächtnis, es war jedenfalls nicht was ich suchte. Ich bin gekommen um anzubeten, nicht um unterhalten zu werden und Mediationen im Kreis mit Räucherwerk kenne ich schließlich von Esoterikern zur Genüge. Dazu brauche ich keine "Spätschichten" und ähnliche Veranstaltungen. Danach redeten sie untereinander - außer mir war niemand neues da - daß sie eigentlich lieber weg gehen würden weil in der Gemeinde "nichts liefe". Ich beging dann noch den Fehler auf Nachfrage von einem Teil meines Weges zu erzählen, was dazu führte, daß mich ein Großteil derer, die an diesem Abend anwesend waren seitdem nicht mehr ansahen wenn ich ihnen im Gottesdienst begegnete. Mein Eindruck danach war, daß eigentlich alle am Gehen waren, während ich als einzige gerade gekommen war.

Eine solche starke Ablehnung habe ich, häufig auch in Form von "Gummiwänden" (Du spürst den Widerstand, weißt aber eigentlich nicht warum, denn wie soll man auch als Neuling auf die Idee kommen daß Katholiken nicht katholisch sein wollen?) nicht von den konservativen Kirchgängern erfahren, sondern vor allem von den "modernen" Nachkonziliaren, die aber am häufigsten über Veranstaltungen schwafeln, mit denen man Leute anziehen könne. Wenn diese dann kommen passen sie ihnen nicht, weil sie logischerweise (schließlich haben wir anders gelebt als sie) nicht so sind wie sie.

War jedenfalls ein toller Anfang. Ohne meinen Mann, der zu dieser Zeit schon aktiv und länger in der Gemeinde war hätte ich das wohl nicht durchgehalten.

Christus rief uns in seine Kirche so wie wir sind, aber für die älteren "nachkonziliaren" Brüder ist der verlorene Sohn nicht gut genug.

Freitag, 6. August 2010

Tagesweihe


Ich bemühe mich derzeit wieder um ein geordneteres Gebetsleben und habe dabei einen Zettel mit einer Tagesweihe von 1967 entdeckt, die alles enthält was man so braucht:


Mein Gott

Ich leg in Deine guten Vaterhände,
was Du an Sorgen schickst an Freuden schenkst.

Ich weihe Dir die Meinen, die ich liebe,
damit Du gnädig ihre Wege lenkst.

Ich weihe Dir die Menschen, die ich führe,
Führ Du sie einmal in den Himmel ein.

Ich weihe Dir die Arbeit, die ich schaffe,
Laß meine schwache Hand gesegnet sein.

Ich weihe Dir die Freude des Erfolges,
in dem ich dankbar Deinen Ansporn seh,

Ich weihe Dir den Ansturm der Versuchung,
Gib Du mir Kraft, daß ich ihr widersteh.

Ich weihe Dir mein Herz,und was es einschließt,
Ich weihe Dir mein Wollen: gut zu sein.

Komm, mächt´ger Vater, gib mir Deinen Segen,
bleib bei mir, hilf mir, laß mich nicht allein.

Amen.