Montag, 24. Januar 2011

Wer nicht vor Gott kniet


kniet vor etwas anderem, das weniger ist als Gott und vertraut diesem anderen sein Leben an anstatt es Gott anzuvertrauen. Das wurde mir erneut in der Sonntagsmesse gestern bewußt.

Wie viele bilden sich etwas darauf ein, daß sie vor nichts und niemandem das Knie beugen, aber stimmt das denn? Jeder betet irgendetwas oder irgendjemanden an.

Einfach zu erkennen ist es wenn man Sektenangehörige betrachtet, die ihren Guru anbeten. Schwieriger wird es wenn es um Weltanschauungen geht, denen man sein Leben widmet um im Rückblick erst (im besten Fall) zu erkennen, zu welchen Scheußlichkeiten sie geführt haben. Wie haben sich die Eltern der 68er gefühlt als ihnen ihre Welt mit einem verlorenen Krieg um die Ohren gehauen wurde und ihre Kinder sie bekämpft und verachtet haben? Wie die Kommunisten als die Sowjetunion zusammenbrach? Wie die 68er sich fühlen wenn sie feststellen, daß sie die Welt keineswegs freier gemacht haben sondern sie einer Diktatur der politischen Korrektheit unterworfen haben weiß ich, da ich selbst dabei war. Und ich kann verstehen, warum viele es lieber nicht erkennen wollen. Es ist nicht sehr lustig, wenn man erkennt, was man angerichtet hat, wieviel Leid man durch den eigenen Kampf für eine angeblich befreiende Ideologie in die Welt gebracht hat, wenn man feststellt, an was für einer Welt man für seine Kinder mitgebaut hat, um die man sich jetzt sorgt.

Noch schwieriger wird es wenn man in den Bereich der Selbsterkenntnis kommt. Was betest Du an? Wem widmest Du Dein Leben? Dem Erfolg? Der Beliebtheit bei den Menschen, dem Sex? Und was bleibt davon wenn man alt wird? Was bleibt davon wenn man nicht mehr stark genug ist, nicht mehr belastbar genug um im großen Rennen mitzulaufen? Was bleibt davon wenn man stirbt wie diese 23 Jahre alte Frau, die gestorben ist weil sie sich ihren Busen zum sechsten Mal auf eine weitere monströse Größe vergrößern lassen wollte?

Sollten wir unsere jungen Leute und unsere Kinder nicht besser schützen anstatt sie zu ermutigen sich zu ruinieren? Für einen im wahrsten Sinne so kurzlebigen Erfolg, daß man mit 23 Jahren stirbt nachdem man sich seit wieviel Jahren prostituiert hat? Es wird doch immer deutlicher, daß diese Art des Umgangs mit der Sexualität nichts mit Freiheit zu tun hat sondern mit einer menschenverachtenden Gleichgültigkeit. Wir schützen unsere eigenen Kinder so wenig, daß sie, noch Kinder, Freiwild sind für Banden von "Loverboys". Und um solcher "Freiheit" willen schrauben wir die Schutzzeit für unsere Kinder immer niedriger, bombardieren sie schon als kleine Kinder mit Sex in jeder Form bis sie glauben sie müßten schon mit 12 Jahren Sex haben - und durch diese Ideologie schutzlos gegenüber Mißbrauch werden.

Vor was knien wir? Vor einem Zerrbild von Freiheit, die vor allem Freiheit von jeglicher Achtung und Liebe vor dem Anderen ist, vor dem Recht des Stärkeren, der sich auf Kosten der Schwächeren selbst befriedigt und sie oft für ein ganzes Leben zerstört.

Da knie ich doch lieber vor Gott, der meine Freiheit achtet und mir mit Liebe begegnet anstatt vor einem solchen Götzen!


(Das Bild des knienden Priesters kommt von dieser Website.)

3 Kommentare:

  1. die kniende haltung des zelebranten direkt nach der heiligen wandlung ist ein stärkeres beispiel der anbetung als viele predigten.
    danke für das bild und die worte!

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