Samstag, 16. April 2011

Die Schmerzen Jesu und Mutter Teresa






















Nachdem ich in diesem Post über Mutter Teresa von Kalkutta geschrieben habe läßt mich die Frage ob Jesus Christi nach seiner Auferstehung weiter leidet nicht los. Mutter Teresa ist sicher diejenige, die man deswegen fragen kann, denn sie hat die dunkle Nacht der Gottesferne, die Jesus am Kreuz durchlebt hat, über Jahrzehnte selbst durchlebt und sie hat seinen Schmerz, den sie hörte als "Mich dürstet!" mit ihrem Leben getröstet und mitgefühlt.

Sie verzichtete auf ihr eigenes inneres Licht des Glaubens zugunsten all derer, die in Dunkelheit leben. „Ich weiß, dass das nur Empfindungen sind“, schreibt sie diesbezüglich.
In einem ihrer Briefe an Jesus heißt es: „Jesus, höre auf mein Gebet. Wenn es Dir gefällt, wenn mein Schmerz und mein Leiden, meine Dunkelheit und mein Getrenntsein von Dir Dir auch nur einen Tropfen Trost spenden sollten, dann Jesus, der Du ganz mein bist, tu mit mir, was Du willst, solange Du willst, ohne auch nur einen einzigen Blick auf meine Empfindungen und meinen Schmerz zu werfen. Ich gehöre ganz Dir. Präge meiner Seele und meinem Leben die Leiden Deines Herzens ein. Achte nicht auf meine Gefühle -- achte auch nicht auf meinen Schmerz.

Wenn meine Trennung von Dir andere zu Dir bringt und Du in ihrer Liebe und im Umgang mit ihnen Freude und Glück findest, warum sollte ich dann nicht von ganzem Herzen bereit sein, all das zu erleiden, was ich leide – nicht nur jetzt, sondern in alle Ewigkeit, wenn das möglich wäre.“
In einem anderen Brief, der an ihre Mitschwestern gerichtet ist, erklärt sie das Charisma des Ordens noch deutlicher, indem sie schreibt: „Meine lieben Kinder! Ohne Leiden wäre unser Wirken nur ein soziales Werk, wohl sehr gut und hilfreich, aber nicht das Werk Jesu Christi, nicht Teil der Erlösung. – Jesus wollte uns zu Hilfe kommen, indem er an unserem Leben, unserer Verlorenheit, unserer Seelenangst und unserem Tod Anteil hatte.
All das hat er auf sich genommen und hat es in der dunkelsten Nacht der Seele getragen. Nur dadurch, dass er eins mit uns war, hat er alles abgezahlt.

Wir dürfen dasselbe tun: All die Verlassenheit und Trostlosigkeit der armen Menschen, nicht allein ihre materielle Armut, sondern ihre seelisch-geistige Armut muss entschädigt und vergütet werden, und wir müssen unseren Teil dazu tun. Wenn es euch schwer fällt, betet: ‚Ich will in dieser Welt, die fern von Gott ist, die sich so sehr vom Licht Jesu Christi abgekehrt hat, leben, um ihnen zu helfen, um etwas von ihrem Leiden auf mich nehmen.‘“

Die folgenden Worte fangen das ein, was ich für die Schlüsselaussage ihrer Sendung halte: „Wenn ich je eine Heilige werde, dann ganz gewiss eine ‚Heilige der Dunkelheit‘. Ich will ständig außerhalb des Himmels sein, um denen ein Licht anzuzünden, die auf Erden in Dunkelheit leben…“ so verstand sie also ihre „Dunkelheit“, ihre „dunkle Nacht der Seele“. Vieles von dem, was sie zu Lebzeiten gesagt hat, ergibt jetzt, da wir diese Dinge wissen, mehr Sinn und erhält eine tiefere Bedeutung
In einem Zeitungsartikel las ich, daß sie ihre Mission trotz ihrer Glaubenszweifel habe durchhalten können weil sie als starker Charakter nun mal Treue gelobt habe und dann eben daran festgehalten habe. Das ist offensichtlich bei weitem zu kurz gegriffen. Einzig ein besonderer Dickkopf, der einen Schwur hält obwohl ihm nicht danach ist, trägt nicht durch ein Leben, das Mutter Teresa geführt hat und hilft nicht die Elenden zu lieben und zu tragen wie sie das getan hat.

Frage: Was würden Sie denen sagen, die Mutter Teresas mystische Erfahrungen als Glaubenskrise deuten; die meinen, dass sie nicht wirklich an Gott geglaubt habe oder dass ihre Dunkelheit nichts anderes sei als ein Zeichen für psychische Instabilität?

Pater Kolodiejchuk: Es war keine Glaubenskrise, auch kein Mangel an Glauben. Vielmehr hatte sie eine schmerzvolle Glaubensprüfung, in der sie das Gefühl erlebte, dass sie nicht an Gott glaube.

Diese Prüfung erforderte eine große menschliche Reife. Sonst wäre sie nicht in der Lage gewesen, sie durchzustehen. Sie hätte ihr seelisches Gleichgewicht verloren.

Wie Pater Garrigou-Lagrange schreibt, ist es möglich, einander scheinbar entgegengesetzte Gefühle zur selben Zeit zu haben. Demnach ist es möglich, eine „objektive christliche Freude“, wie es Carol Zaleski nennt, zu empfinden, während man gleichzeitig die Prüfung, das Gefühl der Glaubenslosigkeit durchlebt. Es handelt sich also nicht um zwei verschiedene Menschen, sondern um eine einzige Person, mit Empfindungen auf zwei verschiedenen Ebenen.

Wir können wirklich das Kreuz erleben. Es ist wirklich schmerzhaft und tut wirklich weh. Der Schmerz verschwindet jedoch nicht, nur weil wir es geistlich deuten. Trotzdem können wir voller Freude sein, weil wir mit Jesus leben. Beides ist wahr und echt. Auf diese Weise und aus diesem Grund lebte Mutter Teresa ein von Freude erfülltes Leben.
Das finde ich besonders erhellend für eine Zeit wie die unsere, die meint, jedem Gefühl sofort hinterherlaufen zu müssen und in der in Gesetzen festgeschrieben wird, daß es diskriminierend sei wenn man nicht respektiere, daß sich jemand schwul, lesbisch, transgender und was weiß ich nicht noch alles fühle.

Mutter Teresa hat Jesus Christus geliebt und eine solche Liebe trägt weiter.

Und Jesus leidet dann wohl weiter, trägt weiter unsere Schmerzen und unsere Gottesferne und ist bei denen, die das mit ihm tragen und dafür unglaubliche Kraft aufwenden, die sie ohne ihn nicht hätten.

Hier der link zu meiner Quelle.

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